Was ist Tinnitus?

Tinnitus (= Ohrgeräusch) ist eine Sinneserscheinung, die ca. 1/5 aller Menschen einmal erleben. In den meisten Fällen liegen ihr harmlose, temporär auftretende Ursachen zugrunde, die keine medizinischen Maßnahmen erfordern.

Das der (subjektive) Tinnitus nur vom Patienten selbst wahrgenommen wird, nicht auf einem äußeren Schallereignis beruht, ist seine Beschreibung und objektive Messung oft schwierig.

Tinnitus kann nach seiner Dauer (akut oder chronisch (= länger als 3 Monte dauernd vorhanden)), nach seinem organischen Auslöser oder nach seinem Schwergrad eingeteilt werden. Zur Feststellung des Schweregrades (in Deutschland meist 4 Schweregrade) werden verschiedene psychometrische Fragebögen (z.B. der Tinnitus-Fragebogen nach Göbel und Hiller) verwendet.

Die organischen Tinnitus-„Auslöser“ können grob in 4 Gruppen unterteilt werden:

• objektiver Tinnitus (z.B. durch Gefäßtumor verursacht)
• internistische Erkrankungen oder Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. Bluthochdruck, Zytostatika )
• auditive Erkrankungen (z.B. Hörsturz, Lärmtrauma, Schwerhörigkeit )
• psychovegetative oder somatoforme Erkrankung (z.B. Kiefergelenk, HWS, Stress, Depression, Angststörung)

Bereits aus dieser vereinfachten Darstellung geht hervor, dass „Tinnitus“ ein sehr vielfältiges Phänomen ist, das eine sorgfältige individuelle Diagnostik erfordert. Neben den mittwochs erweiterten HNO-Ärztlichen und Audiologischen Untersuchungen wird bei Bedarf ein Kooperationsnetz mit Zahnärzten, Radiologen, Orthopäden, Psychologen, Psychotherapeuten und Physiotherapeuten zugezogen. Mit dieser erweiterten Diagnostik lässt sich eine auf Ihre Probleme und Bedürfnisse abgestimmte individuelle Therapie ermitteln.